Made by Members: Mark Schwarz
Mark Schwarz weiss, dass Zeit ein kostbares Gut ist. Das spiegelt sich in seiner Marke VAULT, die einzigartige, personalisierte Uhren herstellt, wieder.
Das Schweizer Unternehmen VAULT kreiert aussergewöhnliche, mechanische Zeitmesser mit wechselndem Aussehen. Gründer Mark Schwarz legt bei der Konzeption besonderen Fokus auf die individuellen Wünsche seiner Kunden. Im Interview erzählt er, wie aus einer Bieridee massgeschneiderte Luxusuhren der nächsten Generation entstanden sind.
VAULT baut einzigartige Uhren auf Kundenwunsch zusammen. Kannst du dich noch an deine erste eigene Uhr erinnern?
Meine erste Uhr erhielt ich mit ca. sechs Jahren: eine rote Flik Flak mit Töff-Motiv. Sie war der Auslöser für meine Uhren-Begeisterung. Meine Uhren wurden dann immer etwas verrückter, teurer und exotischer. Bis zu dem Zeitpunkt, als für mich feststand, dass ich meine eigene Uhrenmarke lancieren wollte.
Gab es einen exakten Zeitpunkt, zu dem du dich zu diesem Schritt entschlossen hast?
Die Geschichte fing während meiner Zeit bei der Polizei an. Die sechs Jahre bei der Polizei waren eine extreme Lebenserfahrung und Lebensschule. Es gab auch gewisse Schicksalsschläge, die mir verdeutlichten, wie wertvoll Zeit ist. Das bewog mich dazu, dass ich meine Zeit lieber damit verbringen wollte, meiner Passion nachzujagen: einerseits für Uhren und andererseits für Kreativität. Diese beiden Dinge wollte ich kombinieren und eine Uhrenmarke aufbauen, bei der es nicht um Zeitmessung, sondern um Zeit selbst geht.
Und wie bist du auf das Konzept für VAULT gekommen?
Die Idee zum Konzept hatte ich im Jahr 2013 in einem Münchner Biergarten – gewissermassen eine Bieridee. Ich hatte den Ansatz verfolgt, dass Zeit wertvoll und unkontrollierbar ist und dass jeder Mensch ein persönliches Zeitempfinden hat. Diese Inhalte wollte ich in eine mechanische Uhr einbringen, die es so noch nie zuvor gegeben hatte.
Inwiefern sind VAULT-Uhren einzigartig und neu?
Die Einzigartigkeit von VAULT-Uhren ist vielschichtig. Das Konzept und die Funktionsweise der Zeitmesser sind einzigartig: Das Erscheinungsbild ändert sich jedes Mal, wenn die Uhr neu eingestellt wird. Auch die Art und Weise, wie wir die Uhren vertreiben und mit unseren Partnern und Kunden zusammenarbeiten, ist einmalig. Zudem auch generell die Story um die Marke, d. h. wie wertvoll die Zeit und nicht die Zeitmessung an sich ist.
Was war der bisher grösste Meilenstein für dich oder die Firma?
Die ersten Prototypen nach jahrelanger Arbeit. Die Vorstellung dieser Prototypen in London 2017 war ein grosser Moment. Die erste Ausstellung an der Baselworld zählt auch zu einem grossen Meilenstein. Und die drei Weltneuheiten in Bezug auf die verwendeten Materialien und die Funktionsweise: der weltweit erste Zeitmesser mit einem Karbon-Titan-Gehäuse, der erste mit einem Karbon-Keramik-Gehäuse und insgesamt die ersten Uhren, die ihr Erscheinungsbild ändern, wenn die Zeit neu eingestellt wird.
Die Uhren sind komplex und jedes Stück ist «customised». Welche Kriterien müssen Uhrmacher-Partner von VAULT erfüllen?
Sie müssen einerseits sehr gut in ihrem Bereich sein, andererseits brauchen sie eine «Can do»-Mentalität. Geht nicht, gibt es nicht. Die Chemie muss zudem auch passen.
Gilt das auch für die Kunden von VAULT? Wer kauft die einzigartigen Uhren?
Die Zusammenstellung unserer Kunden ist sehr heterogen: Wir haben Kunden auf dem ganzen Globus. Was bisher alle verbindet: Es sind alles Unternehmer, was sehr spannend ist. Ich glaube, dass dieser Faktor auch wieder mit der Geschichte von VAULT zusammenhängt. Unsere Produkte «challengen» den Status quo. Wir bieten etwas Neues, das es so noch nicht auf dem Markt gibt. Leute, die selbst ein Unternehmen aufbauen, wollen auch ihren eigenen Weg beschreiten und nicht dem Mainstream folgen. Die VAULT-Uhr ist daher ein gutes Statement für diesen Lifestyle und dieses Mindset.
Kannst du Jungunternehmerinnen und -unternehmern weitere Tipps mit auf den Weg geben?
Sie sollten ein Projekt in Angriff nehmen, für das sie eine echte Passion haben. Man sollte nicht dem nächsten «Unicorn» hinterherjagen, sondern etwas machen, für das man gerne Lebenszeit investiert. Das ist das Wichtigste für mich: Man sollte wirklich Passion dafür haben und aus meiner Sicht auch in seiner Freizeit damit anfangen. Denn wenn man sich nicht an einem Samstag oder abends dafür begeistern kann, wird das wahrscheinlich nichts. Man muss Durchhaltewillen haben und andere von seiner Idee begeistern können. Es braucht Geduld, Passion und eine gute Verkaufsstrategie – allein kann man ein solches Projekt nicht aufbauen, es braucht immer Teamwork.
Hast du dieses Learning auch in Bezug auf die Corona-Pandemie gemacht?
Corona hatte keinen grossen Impact auf unser Geschäft, da wir bereits zuvor nach diesem Modell gearbeitet und vieles «remote» und digital gemacht hatten. Mein persönliches Learning aus der Pandemie ist jedoch, nichts aufzuschieben, weil man nie weiss, was morgen kommt. Das gilt sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich.