Made by Members: Sandra Tobler
Wenn es darum geht, wie frau sich als CEO einer jungen Cybersecurity-Firma durchsetzt, macht ihr keiner so schnell etwas vor: Sandra Tobler (40) revolutioniert mit Futurae die Schnittstelle zwischen Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit.
Mobile Banking, E-Banking und jegliche Kundenportale sind unverzichtbar für den modernen Alltag. Dank der «Innovatorin des Jahres 2020» sind Log-ins, Transaktionssignaturen und Co. sicherer in der Nutzung denn je. Ihr Ansatz: Sie stellt Nutzerbedürfnisse vor Technologie, sodass Endkunden von sicheren Lösungen profitieren – ohne sie zuerst verstehen zu müssen.
Sandra, welche Herausforderungen siehst du in der Digitalisierung?
Je mehr verschiedene Dienstleistungen in die digitale Welt verlagert werden, desto mehr Situationen gibt es, die für Kunden und für ihre Endnutzer angemessen geschützt werden müssen.
Und Futurae bringt nun die richtige Lösung auf den Markt?
Wir arbeiten begeistert daran, benutzerfreundliche Produkte für jeden Dienstleistungstyp intuitiv an den User zu bringen. Diese Balance zwischen IT-Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu halten, ist gar nicht so einfach. Wir wissen nämlich alle: SMS sind nicht mehr sicher. Es braucht neue Wege, Online-Dienste angemessen und für uns Nutzer einfach zu schützen.
Wie hast du auf deinen Award reagiert?
Die Auszeichnung zur Innovatorin des Jahres 2020 bedeutet mir sehr viel, da es eine grosse Anerkennung für das gesamte Team ist. Wir haben einen langen Weg zurückgelegt.
Wo integrierst du Innovation in deinen Alltag?
Ich denke, jeder sollte sich ständig verbessern. Das ist mir persönlich, aber auch jedem in meinem Team, wichtig – denn IT-Sicherheit ist sehr schnelllebig. Alles ändert sich ständig und deshalb ist es einfach nicht gut genug, ein statisches Softwareprodukt zu entwickeln. Das ist unser Kundenversprechen: Wir sind immer an vorderster Front und reagieren auf aktuelle Geschehnisse.
Wie kann man die Innovatorin des Jahres noch inspirieren?
Privat mit interessanten Menschen und spannenden Diskussionen. Beruflich habe ich das Privileg, täglich von smarten Personen umgeben zu sein – beispielsweise den besten IT-Sicherheitsforschern. Mich inspirieren Menschen, die andere dazu bringen, zu wachsen. Leute, die die Sache vor interne Politik und persönliche Vorteile stellen.
Du bist Mitgründerin und CEO in einer von Männern dominierten Branche ...
Ich komme aus einer Unternehmerfamilie, jedoch war es eigentlich nie mein Ziel, etwas selbstständig zu erschaffen. Für mich persönlich ist es aber ein sehr spannender Arbeitsbereich. Ich sehe eine klare Entwicklung in der IT. Daten zeigen, dass Diversität zu erfolgreichen IT-Projekten beiträgt. Deshalb achten wir bei neuen Mitarbeitenden darauf, dass sie ein ergänzendes Fähigkeitsprofil und einen vielfältigen Hintergrund mitbringen.
Was macht dich stolz, wenn du an Futurae denkst?
Ich bin stolz auf das, was wir als Futurae bisher erreicht haben. Unser Unternehmen hat es geschafft, einen Software-Stack aus dem Boden zu stampfen, über 100 Kunden auf der ganzen Welt zu gewinnen, und das meist in sehr stark regulierten Branchen wie Finanzdienstleistungen oder der Gesundheitsbranche. Millionen von Usern nutzen, ohne es zu wissen, täglich unsere Sicherheitsplattform. Und für uns ist es eine superspannende Reise, zu beweisen, dass es möglich ist, aus der Schweiz heraus ein international erfolgreiches Unternehmen aufzubauen.
Rückblickend: Was würdest du anders machen?
Vieles, wenn ich die Chance dazu hätte (lacht). Ein wichtiger Part jedes Lernprozesses ist aber, konstant zu reflektieren. Was hat man wie gemacht? Welche Entscheidungen hat man warum getroffen? Und welche Schlüsse kann man daraus ziehen?
Und was hast du in den letzten fünf Jahren alles gelernt?
Durch die Gründung lernte ich, viele Entscheidungen sehr schnell zu treffen. Und, dass jede meiner Entscheidungen weitreichende Konsequenzen hat – für mich und andere. Ein grosser Druck, mit dem man umgehen können muss.
Ein Wunsch für deine Zukunft?
Ich wünsche mir, dass ich ständig wachsen und aus meiner Reise lernen kann. Und, dass ich von kompetenten Menschen umgeben bin, mit denen ich viel Spass haben kann und die sich gegenseitig weiterbringen.
Bald erhältst du deine American Express Karte, oder?
Ich freue mich darauf, die Platinum Karte zu bekommen und all die zusätzlichen Dienste auszuprobieren, die für einen vollen Terminkalender wie den meinen spannend klingen. Vor allem, wenn ich wieder Reisen organisieren muss. Es ist extrem hilfreich, einen Assistenten zu haben, der mich auf diesen Reisen unterstützt.