Made by Members: Alan Frei
Alan Frei kennt man vor allem als erfolgreichen Mitbegründer von Amorana. Er selbst sieht sich allerdings nicht nur als Entrepreneur, sondern auch als Vagabund und Minimalist. Sein Lebenskonzept ist es, seinen Alltag so einfach zu gestalten, wie es nur geht.
Nach dem Tod seines Vaters entschied sich Alan Frei, Minimalist zu werden. Nach und nach trennte er sich von seinen materiellen Besitztümern. Er wollte herausfinden, wie wenig er benötigt, um glücklich zu sein. Als Frei merkte, dass er dafür nicht einmal eine Wohnung braucht, zog er gar in ein Hotel in Zürich.
Selbst von seinem eigenen Unternehmen Amorana trennte er sich. Erst kürzlich verkauften Frei und Mitgründer Lukas Speiser die Firma an Philippe Jacobs und dessen britisches Unternehmen Lovehoney. Zwar war der Verkauf für Frei lukrativ, sein Lebensstil wurde daraufhin aber noch reduzierter, wie er uns im Interview erzählt.
Alan, kam dein Erfolg mit Amorana schnell?
Nein, das war ein langer Kampf. Wir haben einfach immer unser Ziel vorangetrieben, unsere Produkte für alle zugänglich zu machen – und das tun wir auch jetzt noch. Ich finde es gefährlich, sich auf einem Erfolg auszuruhen.
Wie hat sich deine Arbeit seit dem Verkauf deines Unternehmens verändert?
Ich bin jetzt kein Unternehmer mehr, sondern Angestellter als Marketing-Leiter. Somit stehe ich unter viel weniger Druck als vorher. Ich geniesse mehr Freiheiten und kann mir aussuchen, mit wem ich meine Zeit verbringen möchte.
In welcher Umgebung kannst du gut arbeiten?
Wenn ich gutes Wifi und meine Airpods habe, kann ich von überall aus arbeiten.
Wieso lebst du in einem Hotel?
Ich lebe seit etwa acht Jahren einen minimalistischen Lifestyle. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich umso glücklicher bin, je weniger ich besitze. Deshalb besitze ich heute nur noch etwa 100 Dinge. Ich möchte möglichst unabhängig von Gegenständen sein und mehr Zeit für das Wesentliche haben. Deshalb bin ich auch ein grosser Fan von dem Platinum Service von American Express. Er vereinfacht vieles in meinem Leben enorm.
Um noch freier zu sein, habe ich mich vor zwei Jahren dazu entschieden, mich von meiner Wohnung und meinen Möbeln zu trennen und in ein Hotel zu ziehen. Das ist ziemlich witzig, denn die meisten Unternehmer, die ihre Firma verkaufen und plötzlich viel Geld haben,
kaufen sich ein grosses Haus und ein teures Auto. Ich habe allerdings noch weniger und wohne auf noch kleinerem Raum als vorher – und bin dabei die glücklichste Person der Welt.
Ich tue das alles aber nicht aus ökologischen Gründen, oder weil ich Konsumkritik ausüben möchte, sondern weil ich mich einfach besser fühle, je weniger ich habe.
Worauf bist du besonders stolz, wenn du auf dein bisheriges Leben zurückschaust?
Dass ich nie aufgegeben habe, meinen Traum einer eigenen Firma zu verwirklichen. In den letzten 18 Jahren habe ich versucht, mehrere Start-ups zu gründen, doch nichts klappte und ich hatte zeitweise fast kein Geld mehr.
An gewissen Punkten in meiner Laufbahn wäre es wahrscheinlich einfacher gewesen, aufzugeben und etwas anderes zu machen. Doch ich habe zum Glück immer weiter gekämpft.
Was hat dich damals angetrieben?
Mein Vater und mein Grossvater starben beide mit 59 Jahren. Also habe ich vor etwa sechs Jahren ausgerechnet, wie viele Tage ich noch habe, bis ich 59 werde. Das waren damals schon unter 10’000 Tage, was nicht besonders viel ist. Also habe ich mich dazu entschieden, in dieser Zeit einfach das zu machen, was mich am glücklichsten macht.
Bereust du etwas?
Ja, sehr viel. Zum Beispiel, dass ich nicht kochen kann und mich oft ungesund ernähre.
Was ist dein Lebensmotto?
Bend, don’t break.