«Jägerhof», St. Gallen
Der «Jägerhof» ist St. Gallens Gute-Laune-Gourmettempel. Zusammen mit dem aufgestellten Team unter der Leitung von Sommelier und Chef de service Wilko Bachmann umsorgt der immer fröhliche Patron und Küchenchef Agron Lleshi den Gast. Und da auch auf sehr hohem Niveau kreativ gekocht wird, gehört das Haus zu den beliebtesten Fine-Dining-Adressen der Ostschweiz.
Ausgezeichnet mit 17 GaultMillau-Punkten und einem Michelin-Stern
Eine Tellerwäscherkarriere hat Agron Lleshi zwar nicht gemacht, aber im «Jägerhof» wurde aus dem ehemaligen Lehrling der Inhaber und Küchenchef. Und der sympathische Sankt Galler hat das traditionsreiche Lokal auf neue Höhen geführt, verliert dabei auch nie die Bedürfnisse seiner bodenständigeren Kundschaft ausser Augen. Ausgezeichnet mit 17 GaultMillau-Punkten und einem Michelin-Stern, serviert Lleshi ein aufwendiges Gourmet-Menü mit derselben Leidenschaft, wie er ein klassisches Wiener Schnitzel ausbäckt – natürlich in Butterschmalz, darauf legt er Wert. Und Agron Lleshi ist gekommen, um zu bleiben.
Grossartiges Gourmetmenü
Bei den Amuse-bouches kann man sich definitiv an den Vegi-Kleinigkeiten wie den Randen-Baisers mit Meerrettich, den süss-sauren Apfel-Pralinen und am Mini-Trüffel-Töpfli, einem Signature Dish im «Jägerhof» erfreuen. Dazu gab es einen köstlichen Appetizer-Shot mit Weizengrassaft, Ingwer, Granny Smith und Limone.
Dann startete das grosse Gourmetmenü grossartig mit einem Carpaccio von marinierten Jakobsmuscheln auf Austern-Royale, gekonnt aufgepeppt mit Zitronenthymianvinaigrette, Frischkäse, gerösteten Haselnüssen und iranischem Premium-Kaviar. Die nächsten Glanzpunkte setzten die tiefe Oxtail-Consommé mit luftigen Griessnocken und Gemüseperlen sowie eine rassige Tom Kha Gai mit frittiertem Pouletschenkel. Beim Fisch servierte Lleshi einen mediterranen Pulpo-Brot-Salat und hausgebeizten, pochierten schottischen Bio-Lachs mit Schwarzwurzelgemüse, -creme und -chips, kombiniert mit Molken-Petersilien-Sauce, aufgeschäumter Butter und gerösteten Macadamianüssen. Der Linsen-Curry mit paniertem Blumenkohl brachte uns ebenso ins Schwärmen wie die Käse-Tortellini und erst recht die Schwarzwurzel-Gnocchi in Beurre blanc, raffiniert mit frittierter Schwarzwurzelschale bestreut.
Nur Lob verdienten auch die Hauptgänge: ein wunderbares Duo vom Mörschwiler Poulet mit Sellerie, Trüffel und Vin jaune. Und gebratene Seeteufel-Medaillons mit Balsamico-Linsen, Randen und Champagner-Sauce.
Exzellent war auch das Dessert: eine dekonstruierte Piña-Colada-Kreation, ein Nougatknödel mit Mandarinensorbet und Zitrusfrüchtekompott, ein Windbeutel mit Vanilleglace und eine Nougattarte mit Kaffee-bohnenbiskuit, Sanddornglace und Thymianjus. Die Wein-Auswahl von Sommelier Wilko Bachmann begleitete das perfekte Essen perfekt.
Frisch renoviert
Während der letzten Sommerferien hat Agron Lleshi mit Zwillingsbruder Anton das ganze Restaurant renoviert und ihm einen zeitgemässen, ansprechenden «Look» verpasst.